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Umzug für Berliner Familien durch steigende Mieten?

Steigende Mieten drohen Berlins Familien aus den zentralen Wohnlagen zu verdrängen. Darüber hinaus stehen auch der Mangel an Kita-Plätzen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Fokus des neuen Berichts, den der Beirat für Familienfragen nun veröffentlicht hat. Was passiert mit Berlins Familien, sind sie durch steigende Mieten gezwungen ihren Lebensmittelpunkt zu verlassen, umzuziehen?

Es sind keine leichten Zeiten für die Familien in Berlin. Die seit Jahren besonders in beliebten Wohnlagen enorm steigenden Mieten sind für die durchschnittliche Berliner Familie schon jetzt nicht mehr bezahlbar. Nicht wenige wurden aus zentralen Lagen verdrängt und es könnten bei gleichbleibender Entwicklung immer mehr werden. Ein weiteres Problem, mit dem sich die Familien Berlins, aber auch anderswo, konfrontiert sehen, ist der Mangel an Kita-Plätzen, für den die Politik weiter kein effektives Mittel findet. Mittlerweile sind die Wartelisten meist so lang, dass die Anmeldung garnicht früh genug geschehen könnte – Kita-Plätze sind, vor allem in der Nähe, ein stark umworbenes Gut. Darüber hinaus bleibt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem für die Frau einer weiterhin äußerst schwere Frage.

Bei diesen schwerwiegenden Problemen liegen die zentralen Forderungen des vom Beirat für Familienfragen angefertigten Familienberichts 2015 nah: Ein Stopp der steigenden Mieten, mehr bezahlbare Wohnungen für Familien, bessere und vor allem mehr Kita-Plätze und bessere Möglichkeiten zu Vereinbarung von Beruf und Familie. Familienpolitik müsse ganz oben auf der Agenda stehen. Zwar haben einige Berliner Bezirke Familienpolitik deutlich zu einem politischen Schwerpunkt gemacht, doch laut des Beirates fehle ein „Bekenntnis zu familienfreundlichen Stadt“ auf Landesebene. Zudem forderte man den Senat auf, die Bedürfnisse von Familien bei der Vergabe landeseigener Immobilien mehr zu berücksichtigen und auch einkommensschwachen Familien durch konkrete Konzepte vor Verdrängungsprozessen zu schützen.

Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) versicherte anschließend, dass sich weiter dafür eingesetzt werde die Situation von Familien zu verbessern. Der Bericht hebt Berlins Vorzüge für Familien durchaus hervor, warnt aber gleichzeitig vor der Gefahr, dass Familien verdrängt werden könnten und diese Vorzüge in dieser Form nicht weiter genießen könnten. Die positiven Vorzüge seien etwa, dass Schulen Ganztagsprogramme anböten. Zudem gebe es viele Familien – und Nachbarschaftszentren, sowie ein enorm breites kulturelles Angebot, viele Grünflächen, gute Infrstruktur und ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Im Falle von sich zuspitzenden Verdrängungsprozessen würden Familien diese Vorzüge, welche vor allem in zentralen Lagen zu genießen sind, verlieren. Familien hätten laut Bericht große Angst davor, aus ihrer sozialen Infrastruktur verdrängt zu werden. Zudem müsse die Politik dem Mangel an Kita-Plätzen besser entgegenwirken und speziell Frauen die Vereinbarung von Familie und Beruf erleichtern.

Eine Tendenz ist bereits seit längerem erkennbar. Aufgrund niedriger Zinsen für Baukredite investieren viele Fmilien nunmehr in ein eigenes Einfmilienhaus, ziehen in des Berlin-nahe Umland, so in Gemeinden wie Hohen Neuendorf im Norden, oder Blankenfelde-Mahlow im Süden. In diesen, infrastrukturell gut aufgestellten und angebundenen Geimeinden sind zudem die Mietpreise erschwinglich, wenngleich es langsam auch dort an Wohnraum mangelt, bei Leerstandsquoten von zum Teil unter einem Prozent.

Red. R. Klatt

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