Nicht nur für junge Familien – auch für ältere Menschen kann ein Hausbau äußerst vorteilhaft sein. Nach dem Auszug der eigenen Kinder bleiben viele ältere Berufstätige oder Senioren im viel zu großen Haus zurück oder wollen sich ihren Traum vom Eigenheim noch erfüllen. Niedrige Zinsen und günstige Baukredite machen es möglich, doch worauf sollte man unbedingt achten? Und was heißt altersgerechtes Bauen?
Hausbau/Immobilien – Hausbau im Alter ist in zweierlei Hinsicht zu empfehlen. Zum einen ist man selbst für das Leben als Rentner gerüstet, zum anderen haben altersgerechte Immobilien angesichts des demografischen Wandels und der steigenden Nachfrage nach Immobilien einen hohen Wiederverkaufswert und sind deshalb eine hervorragende Investition. Dabei sollten folgende Tipps zum altersgerechten Hausbau aber immer beachtet werden:
Richtige Umgebung wählen
Ältere Menschen sollten beim Hausbau unbedingt darauf achten, dass die Gegend sowohl Naherholung in Form von Parks und Grünflächen, als auch eine gute Infrastruktur aufweist. Nahe Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte in unmittelbarer Umgebung, eine gute Verkehrsanbindung, sowie Nähe zu kulturellem Angebot und eine angenehme soziale Atmosphäre sind für alte Menschen von enormer Bedeutung. Je älter die Menschen werden, umso mehr Zeit verbringen sie tendenziell zu Hause und in ihrem unmittelbaren Umfeld. Weil die Mobilität nachlässt ist die Wohngegend von herausragender Bedeutung.
Größe der Wohnung
Da im Alter in der Regel zwei Personen im Haushalt leben und viele aber auch noch einige Jahre als Witwe oder Witwer leben, ist es empfehlenswert eine nicht zu große Wohnfläche zu haben. Nicht nur wegen sinkender Lauffähigkeit, sondern auch wegen der Instandhaltung und dem Reinigen sollten diese nicht mehr als 100 Quadratmeter umfassen. Natürlich sollten subjektive Bedürfnisse und spezifische Fragen im Vorhinein geklärt werden. So empfiehlt es sich in der Regel ein Gästezimmer für die Familie zu haben oder gegebenenfalls Hobby – oder Lesezimmer einzuplanen.
Maximale Barrierefreiheit
Zwar sind viele Menschen mit 50 oder 60 noch fit und möchten auch gar nicht an spätere Jahre denken, doch gerade dies sollte bei der Planung eine übergeordnete Rolle spielen. Die möglichen Entwicklungen der nächsten Jahrzehnte sollten unbedingt einbezogen werden. Da etwa viele einen erheblichen Abfall der Lauf – und Bewegungsfähigkeit erleben, sollte der Wohnraum vorausschauend möglichst keine Barrieren aufweisen. Der Wohnraum sollte also möglichst stufenlos sein und wenn es geht sogar nur ein Stockwerk umfassen. Für ideal erachten Experten Bungalows, die nicht nur barrierefrei sind sondern auch keine tragenden Wände haben und dadurch leicht speziellen Bedürfnissen angepasst werden können. Aber selbst wenn es kein Bungalow ist – Barrierefreiheit ist für altersgerechtes in jedem Fall unabdingbar. Wenn mehrere Geschosse dennoch erwünscht sind, sollte man das Geschoss durch gerade Treppen (nicht etwa Wendeltreppen, da diese eine hohe Sturtzgefahr aufweisen) oder im besten Fall sogar einen Aufzug wechseln können.
Voll ausgebaute Bäder
Besonders bei mehreren Geschossen sollte jedes Stockwerk über ein eigenes voll ausgebautes Badezimmer verfügen. Besonders wichtig ist, dass jedes Badezimmer – wenn nicht von Vorneherein vorhanden – gegebenenfalls durch spezielle altersgerechte Elemente erweitert werden kann. Dazu gehört etwa eine Stütze neben der Toilette oder altersgerechte Duschen. Im Vorfeld sollte sich mit diesem Thema unbedingt auseinandergesetzt und im Zuge dessen eine Entscheidung getroffen werden.
Wenn möglich mit Einliegerwohnung
Nicht selten sind ältere Menschen auf Pflegekräfte angewiesen. Wenn es möglich und finanziell erschwinglich ist, sollte über eine Einliegerwohnung nachgedacht werden, damit eine Pflegekraft diese beziehen kann. Doch selbst wenn eine Pflegekraft im besten Fall nie benötigt wird, kann sich die Einliegerwohnung trotzdem bezahlt machen. So kann diese etwa als zusätzliche Einnahmequelle vermietet werden oder ein Familienmitglied kann später einziehen.