Bis zum Jahr 2025 werden sich nach Einschätzungen 250.000 Neuberliner in der Hauptstadtregion ansiedeln. Mit Hochdruck versucht der Senat Neubauprojekte anzustoßen, auch private Investoren setzen weiter auf den Standort, obwohl die Renditen sinken. Der Trend geht in Richtung infrastruktureller Randlagen, dem Speckgürtel Berlins.
In Zeiten, in denen bisweilen das 25-fache der Jahreskaltmiete als Kaufpreis für eine Immobilie aufgerufen werden ist die Frage berechtigt, warum der Run auf die Hauptstadt bislang ungebrochen ist. Analysten und Kenner der Baubranche diagnostizieren klar, dass sich daran auch nichts ändern wird. Zwar sind in Teilen vier Prozent Rendite im Immobiliensektor für Investoren kein wirkliches Schmankerl, aber in Zeiten, in denen gute und bessere Anlagen nicht zu finden sind, investieren Kapitalanleger nachhaltig in Baugold, bei zur Zeit weniger als einem Prozent für Staatsanleihen auch kein Wunder.
Berlin ist Hype
Die Hauptstadt wächst, zahlreiche Neugründungen, viel Kultur und der Hauptstadtbonus an sich, die Liste der Argumente für den Standort ist lang. Hinzukommend kann die gute Infrastruktur für Bauvorhaben benannt werden, zahlreiche Bauhaupt- und Nebengewerksfirmen sind vor Ort. Und am Ende scheint auch der örtlichen Politik klar zu sein: Es müssen Wohnungen her für all die neu zuziehenden Menschen Und zwar bezahlbare.
Die Anforderungen des Senates, dass 25 Prozent der Neubauten als „bezahlbarer Wohnraum“ erstellt werden müssen, halten die meisten der Immobilienprofis dabei für durchsetzbar.
Das Umland wird immer interessanter
Doch was kann ein Markt volkswirtschaftlich ertragen? Viele Fachkundige gehen davon aus, dass die Belastbarkeit der Mieter bereits in Sicht ist. In Lagen wie Marzahn-Hellersdorf und weiteren Außenbezirken können sich die Menschen keine Mieten über sechs Euro pro Quadratmeter leisten. Das hat zur Folge, dass sich Investoren stärker für die Regionen innerhalb des S-Bahn-Ringes interessieren. Hier finden sie neben einer meist gut gewachsenen Infrastruktur preisgünstigere Grundstückpreise und geringere Baunebenkosten. Dies wird auch zukünftig ein schlagendes Argument sein um in der Kalkulation marktgerechte Mieten anbieten zu können.