Die dunkle Jahreszeit beginnt und damit steigt das Risiko von Einbrüchen. Dabei helfen meist mechanische Sicherungen besser, als elektronische, wie Alarmanlagen, so die Polizei. Doch man kann Schutzmaßnahmen treffen, die fast nichts kosten und es dennoch den Einbrechern erschweren auch Ihr Haus in den Fokus zu nehmen.
Der Innenminister bestätigte bereits im Mai 2016, dass die Anzahl der Einbruchsdelikte mit fast 170.000 gemeldeten Fällen bundesweit mit mehr als 15.000 über dem Vorjahresniveau lag. Tendenz steigend. Und immer denkt man „mich wird es schon nicht treffen“, bevor die Realität einen belehrt. Wir haben fünf einfache Schutzmaßnahmen zusammengestellt, die das Risiko eines Einbruchs minimieren und fast nichts kosten:
Es werde Licht
Einbrecher scheuen das Licht, ganz klar. Und bevor Sie den ganzen Außenbereich mit Lampen bestücken denken sie daran, diese mit einem Bewegungsmelder zu versehen. Lichtquellen, die ständig an sind fallen nicht so auf, wie durch Bewegung aktivierte. Es gibt relativ gute Kombinationen im Fachhandel für unter 30 Euro pro Stück. Und lieber einen mehr verbaut, als einen zu wenig.
Wichtig: Bewegungsmelder sollten mindestens in drei Meter Höhe verbaut werden, damit Einbrecher die Sensorik nicht verkleben können und Nachbars Katze nicht stets für Unruhe sorgt.
Auf das Umfeld kommt es an
Einbrecher spähen vorab gerne das Objekt ihrer Begierde aus, um herauszufinden, ob sich ein Einbruch lohnt und zu welchen Zeiten man zu Hause ist. Und dafür benötigen sie den Schutz der Umgebung durch Sträucher, Bäume und Mauern. Man sollte also darauf achten alle Hecken und Sträucher so zu platzieren oder zu stutzen, dass kein Versteckspiel möglich ist. Leitern, Mülltonnen, Fässer und ähnliche Gegenstände sollte man nie draußen stehen lassen, sind sie doch das ideale Werkzeug um in ein Obergeschoss einsteigen zu können.
Nicht nach außen protzen
Sie haben Wertgegenstände, die den Neid Anderer hervorholen? Vom großen Flat-TV, über Designer-Möbel oder teure Bilder an der Wand. Hübsch angestrahlt und nicht durch Vorhänge versteckt, fordern Sie den Einbrecher heraus, so wie die Maus die Katze. Sichtschutzvorrichtungen wie Vorhänge, Lamellensichtschutz oder Außenrollos reduzieren das Risiko eines Einbruches enorm.
Tipp: Wenn Sie hochwertige Geräte erwerben, lassen Sie die Kartonage nicht wochenlang vor der Haustür stehen. Diebe fahren Straßenzüge, ja ganze Bezirke bewusst ab, auf der Suche nach solch einladenden Hinweisen.
Täuschung pur
Statistisch werden gerade Einfamilienhäuser selten aufgesucht, wenn jemand zu Hause ist, letztlich scheuen Diebe die direkte Auseinandersetzung. Es gibt spezielle Smart-Home-Systeme, die die Anwesenheit vortäuschen, in dem sie per Zufall elektrische Geräte aktivieren. Ob Fernseher, Lampen oder Außenrollos, gerade bei längerer Abwesenheit macht solch ein System viel Sinn. Die weitaus preiswertere Alternative sind Zeitschaltuhren, die man in die Steckdose steckt und eine entsprechende Intervallschaltung einstellt, Stecker der Lampe einführen und fertig ist der preiswerte und nachhaltige Schutz vor Einbrechern. Zeitschaltuhren gibt es gebraucht für circa 5 Euro, neu für circa 15 Euro.
Tipp: Leiten Sie Ihr Telefon (Festnetz) um, wenn Sie längere Zeit abwesend sind. Einbrecher machen gerne Kontrollanrufe, bevor sie auf Diebeszug gehen.
Gute Nachbarschaft schützt am besten
Viele leben anonym unter dem Motto „was geht mich der Ärger Anderer an“. Dabei sind die Nachbarn der beste Schutz vor Langfingern. Teilen Sie ihren Nachbarn mit, wenn der Urlaub ansteht, letztlich sind sie dann sensibilisiert und reagieren, wenn das Licht des Nachts Ihr Grundstück erhellt, obwohl keiner da ist. Im Gegenzug bieten Sie Ihren Nachbarn eben an mit einem Auge stets darauf zu achten, dass keiner die Bude ausräumt, wenn der Urlaub ansteht. Hört sich simpel an … Nachbarschaftshilfe ist und bleibt die beste Schutzmaßnahme gegen Einbrecher.
Und noch ein Tipp am Ende: mechanische Sicherungen für Türen und Fenster sind weitaus effektiver, als elektronische Hilfsmittel. Vom guten Haustürschloss, über Gitter für die Kellerfenster, bis hin zum „Kippschutz“ für Fenster, diese Vorrichtungen kann man ohne fachliche Hilfe meist selbst verbauen. Lassen Sie sich aber im Fachhandel beraten, oder holen Sie Informationen ein, die jede Polizeidienststelle gerne gibt.