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Die neue Regierung in Berlin und das leidliche Thema Wohnungsnot – Teil II

Berlin wächst. Was durch den Föderalismus nicht möglich ist, macht der Bevölkerungszuwachs der Hauptstadt wett. Allein bis 2030 soll die Berliner Bevölkerung  um fast 15 Prozent wachsen. Der neue Berliner Senat stemmt sich gegen die Wohnungsnot, wenngleich noch nicht spürbar. Welche Wohnungsbaukonzepte können helfen, nicht nur Berlin, sondern auch das Umland vor der Preisspirale hoher Mieten zu schützen?

Die Mieten sind in Berlin im bundesdeutschen Vergleich (noch) nicht Spitzenreiter. Doch Berlin entwickelt sich zunehmend zu einer Metropolregion und selbst vier Millionen Einwohner im zentralen Stadtkern sind keine Augenwischerei und selbst das Umland wächst durch Zuzügler und hier perspektivisch verbleibende Flüchtlinge.

Doch der neue rot-rot-grüne Senat stellt sich im roten Rathaus eher den Neuregelungen zu Verboten bei Zweckentfremdung und diskutiert den Milieuschutz, anstatt reale Neubauprojekte zu forcieren, so wie in Teil I beschrieben.

Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und ihre Herkulesaufgabe

Als die „wichtigste Säule zur Wohnungsbaupolitik“ wird die Arbeit der sechs Wohnungsbaugesellschaften im Koalitionsvertrag beschrieben. Von 300.000 soll der Wohnungsbestand durch Neubau und Einkäufe auf 400.000 in 2025 wachsen. Doch damit ist die Arbeit der landeseigenen Hausverwaltungen noch nicht erledigt.

Energetische Sanierungen, ob nun sinnvoll oder nicht, sollen vorangetrieben werden, um Heizkosten zu sparen. Dabei wird die Refinanzierung der Sanierungen durch enge Vorgaben erschwert, da die Gesellschaften nur in gewissen Grenzen die Kosten auf die Mieter umlegen dürfen und die monetäre Last könnte sich nachhaltig auf die Rentabilität der Wohnungsbaugesellschaften auswirken.

Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wohnungsbaupolitik in Berlin

Vergleichbar günstig ist Berlin im europaweiten Vergleich, betrachtet man Großstädte wie London oder Klassiker wie Zürich.. Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 3.600 Euro pro Quadratmeter einer Wohnimmobilie steht die Hauptstadt im bundesdeutschen Vergleich auf Platz sechs hinter München, Hamburg oder sogar Düsseldorf, mit sogar 4.020 Euro. Doch wie lange bleibt das so?

Das Bevölkerungswachstum wird mit 4,74 Prozent in Berlin am stärksten ausfallen und bis zum Jahre 2030 wird es eng in der Stadt, sehr eng. Und Potsdam rangiert sogar auf Platz zwei im Ranking mit 4,03 Prozent Wachstum bis 2030. Doch das alleine reicht kaum aus, um klar zu sehen. Denn aufgrund der vielen Zuzüge erwarten Branchenkenner einen Preisanstieg für Eigentumswohnungen von bis zu 14,49 Prozent. Das diese Tendenz ebenfalls bei den Mieten und Grundstückspreisen Auswirkungen haben wird, ist klar.

Ebenfalls gehen Ökonomen davon aus, dass die Preise im Nahe gelegenen Umland und nicht nur in Potsdam extrem steigen werden und Berlin zu einer Megametropole bis 2050 anwachsen wird, im europäischen Vergleich sogar London vom Thron der ewig teuersten Stadt verdrängt.

Zukunft kann nur durch Neubauprojekte in Berlin erfolgen …

… und in der Peripherie, am Rande der Kernstadt. Der Politik muss es gelingen Investoren, auch aus dem Ausland, für Berlin als Anlagestandort zu gewinnen. Und langsam fließen die Gelder institutioneller Anleger nach Deutschland. Irritiert durch fehlende Alternativen und Unsicherheiten am Kapitalmarkt investieren viele Banken bereits in Wohnungsbaukonzepte, anstatt in Hotels und Einkaufszentren, auch dem Brexit sei Dank.

Egal wer das rote Rathaus regiert, es ist Zeit aktiv und klug die Marktmöglichkeiten zu betrachten, durch Gesetze einfache Baugenehmigungsverfahren zu betreiben und Investoren die Möglichkeiten und guten Perspektiven des Standortes Berlin schmackhaft zu machen. Warum also für Olympia im nächsten Jahrhundert werben, wenn man mit preiswerten Mietwohnungen in Berlin sichere und nachhaltige Gewinne erzielen kann – der Bedarf ist riesig, die Chancen ebenso!

Red. R. Klatt

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