Zwischen begehrtem Speckgürtel und verlassener Peripherie: In den kommenden Jahren driftet der Brandenburger Wohnungsmarkt weiter auseinander, viele Wohnungen sollen gebaut werden. Diese sollen allerdings hauptsächlich in Berlins Umland, dem Speckgürtel und in Potsdam errichtet werden, während berlinferne, periphere Gegenden hohe Leerstandsquoten aufweisen.
Brandenburg – Ähnlich wie die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse driftet auch der Wohnungsmarkt in Brandenburg immer weiter auseinander. Während in den Berliner Speckgürtel und Potsdam kräftig investiert wird und sowohl Einkommen als auch Bevölkerungszahlen steigen, sehen sich berlinferne, periphere Gegenden mit Landflucht, wirtschaftlichem Rückgang und hohen Leerstandsquoten konfrontiert. Diese Disparitäten machen sich auch bei Betrachtung des Wohnungsmarktes bemerkbar. Das geht aus den kürzlich vorgestellten Zahlen des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) hervor.
Demnach stünden im Speckgürtel rund um Berlin und in Potsdam aufgrund hoher Nachfrage nach Wohnraum fast keine Wohnungen leer, während die die Leerstandsquote in peripheren Lagen aber rund 11 Prozent betrage. In einzelnen Städten außerhalb des Speckgürtels sei das Problem mit Leerstandsquoten bis zu 18 Prozent sogar noch gravierender.
In den kommenden fünf Jahren sollen in Brandenburg zahlreiche neue Wohnungen entstehen. Investoren wollen laut BBU rund eine halbe Milliarde Euro in den Wohnungsneubau investieren. Dabei konzentrieren sich die Neubau-Projekte aber fast ausschließlich auf das Berliner Umland und Potsdam. Allein in den Wohnungsmarkt in Potsdam sollen etwa 90 Millionen Euro investiert werden. Zwar seien auch Mordernisierungsmaßnahmen für periphere Gegenden und Städte geplant, doch Neubauprojekte dürfte es dort kaum geben, weswegen die Entwicklung hin zu einem höchst ambivalenten und disparitären Brandenburg gefährlich und gegenwärtig ist. Der Speckgürtel und Potsdam sind – vor allem auf dem Immobilienmarkt – schon seit einigen Jahren im Fokus von Investoren und Bürgern.