Für die begehrtesten Berliner Luxusimmobilien hat sich mittlerweile ein neues Modell zur Vergabe der Immobilie etabliert – Wer am meisten zahlt, bekommt die Luxusimmobilie. Der Startpreis liegt nicht selten bei mehreren 1000 Euro pro Quadratmeter. Mit dem „Preis auf Anfrage“ beginnt in Berlin das große Zocken. In Zukunft werden die Millionäre um Berlins begehrteste Luxusimmobilien zocken müssen. Anhand mehrerer Fälle ist abzuzeichnen: die Luxusobjekte, deren Lage, Ausblick oder Architektur nahezu einzigartig sind, werden in Zukunft nicht mehr zu einem Festpreis angeboten werden. In der Anzeige steht meist nur noch ein knappes aber folgenreiches „Preis auf Anfrage“, was den Interessenten dazu motivieren soll einen Preis zu bieten. Die Luxusimmobilie bekommt, wer am meisten zahlt. Der erste aufsehenerregende Fall dieser Art war das Luxus-Penthouse auf dem Hochaus „Living Levels“ an der East Side Gallery, welches für 15.000 Euro pro Quadratmeter verkauft worden sein soll.

Nun steht die kürzlich eingweihte Luxus-Immobilie „Sapphire“ in der Chausseestraße von Stararchitekt Daniel Libeskind, welcher auch das Jüdische Museum in Berlin-Kreuzberg entworfen hat, im Fokus. Charakterisierend für den Bau sind vor allem die schrägen Kanten, die an einen geschliffenen Stein erinnerin und dem Gebäude seinen Namen verleiht. Innerhalb von 3 Wochen wurden bereits über drei Viertel der Wohnungen des Libeskind-Baus für im Schnitt 6000 Euro pro Quadratmeter verkauft. Für die Penthouse-Wohnungen des Sapphires wurden allerdings 15.000 Euro pro Quadratmeter zum Mindestpreis gemacht.

Immobilien-Experten erklären sich das Fehlen eines Festpreises vor allem mit dem künstlerischen Charakter der Immobilien. Sie haben demnach einen nicht fest determinierbaren Wert, ähnlich wie reine Kunstgegenstände. Gleichzeitig halten Experten das Modell des „Preis auf Anfrage“ für ein Phänomen, das sich allein auf Luxusimmobilien beschränkt. Auf dem Markt der Luxusimmobilien ist diese Zuschlagsvergabe schon etabliert.