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Berlin: Wohnungsbau-Boom verstärkt sich weiter

In Berlin hält der Boom im Wohnungsbau weiter an. Dafür sind laut BBU hauptsächlich Zuzüge verantwortlich – die Berliner ziehen immer seltener um. Der Boom bereichert Berlin und rettet die Baubranche.

Berlin – Der Boom in der Wohnungsbaubranche in Berlin hält weiter an. Über die letzten Jahre haben steigende Zahlen von Baugenehmigungen und Aufträgen in der Hauptstadt für eine Vielzahl von neuen Wohunngsbauprojekten geführt. Der Boom verstärkt sich seither stetig und soll auch im nächsten Jahr weiter anhalten. Nach Einschätzung des Verbandes der Bauindustrie Berlin-Brandenburg soll sich der Umsatz des Segmentes ‚Wohungsbau‘ um ca. 4,8% erhöhen. Dieser solle im Gechäftsjahr 2015 demnach knapp 2,5 Milliarden Euro betragen.

Niedriges Zinsniveau kurbelt Investitionen in Immobilien an

Grund für diese Entwicklung ist nach Einschätzung von Experten vor allem das positive Investitionsklima. Es lohne sich in Immobilien zu investieren, weil diese sich als mit weniger Risiken behafteten Wertanlagen bewähren und das anhaltend niedrige Zinsniveau die Finanzierung von Bauprojekten enorm begünstige. Investitionszuwächse verzeichnen dadurch vor allem beliebte Wohnorte in Berlin, sowie im Speckgürtel der Hauptstadt.

Neubau-Boom in Berlin von Zuzügen getragen

Getragen wird der anhaltende Boom in der Wohnungsbau-Branche in erster Linie von den Zuzügen. Die steigende Nachfrage nach Wohnraum in der Metropole erfordert die Schaffung neuen Wohnraums – nicht zuletzt auch, um explodierenden Mieten entgegenzuwirken (Ausgleichung des Angebotsdefizits). Interesse an Neubauprojekten hat demnach der Berliner Senat, aber vor allem auch private Investoren. Die steigende Nachfrage ist allerdings weniger in Berlin verwurzelt, sondern kommt vor allem von außen. Aus Daten des für Genossenschaften und öffentliche Gesellschaften sprechenden Verbandes Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) geht demnach hervor, dass der Boom im Wohnungsbau vor allem durch den Zuzug befeuert werde und Berliner immer sesshafter werden.

Im Schnitt ziehen Mieter nur noch etwa alle 16 Jahre um. Zurückzuführen ist das vor allem auf eine große, und weiter wachsende Diskrepanz zwischen alten und neuen Mieten. Viele Berliner zahlen, aufgrund ihrer jahrlangen Sesshaftigkeit, Mieten, die weit unter dem heutigen Mietniveau liegen. Deshalb wundert es nicht, dass besonders die Mieter in den begehrten Wohnlagen im Schnitt noch deutlich seltener die Wohnung wechseln. In Kreuzberg beläuft sich dieser Durchschnittswert auf 22 Jahre, ähnlich wie in Mitte Friedrichshain oder Charlottenburg. Am „häufigsten“ wechseln Mieter im Tiergarten ihre vier Wände.

Boom beim Wohnungsbau rettet Baubranche vor größeren Einbrüchen

Der Boom findet nur im Segment des Wohnungsbaus statt, welches sich absolut divergent zu den anderen Segmenten der Baubranche entwickelt. In diesem und im nächsten Jahr wird in Branche mit sinkenden Erlösen gerechnet. Demnach soll der Umsatz im nächsten Jahr 2015 um weitere 0,9 Prozent auf dann knapp 6,46 Milliarden Euro sinken. Grund für den sinkenden Gesamtumsatz der Branche ist ein insgesamt bestehender Rückgang der Nachfrage seitens Privatwirtschaft und Staat. Im krassen Gegensatz dazu steht allerdings die Wohnungsbranche, welche die Baubranche vor stärkeren Einbrüchen schützt.

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