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Anzahl von Sozialbauten in Berlin und Umland sinkt

Laut Infrastrukturministerium werde die Anzahl der sozialen Wohnungen bis 2017 in den meisten Kommunen enorm sinken. Gleichzeitig legt das Ministerium offen, dass Berlins Umland, vor allem die südwestlich liegenden Kommunen die stärkste Kaufkraft und die höchsten Vergleichsmieten vorweisen.

Potsdam – Auf Anfrage des Abgeordneten Axel Henschke (Die Linke), legte das Infrastrukturministerium interessante Zahlen zur Entwicklung von insgesamt 76 Orten in Brandenburg offen. Abzeichnen lässt sich vor allem ein für die Politik äußerst wichtiger Trend: Die Zahl der Wohnungen mit Belegungs – und Mietbindung (sog. Sozialwohnungen) befindet sich stark im Abschwung.

In den kreisfreien Städten Cottbus, Brandenburg an der Havel und Frankfurt an der Oder läuft die Mietbindung von mehr als 50 Prozent der jetzigen Sozialwohnungen aus. Weitaus drastischer wird die Abnahme in anderen Kommunen sein. So wird Guben (Spree-Neiße) am Ende des Jahrzehnts nur noch 38 anstatt der 2013 bestehenden 954 sozialen Wohnungen vorweisen, in Rathenow (Spreewald) wird 2013 nur noch knapp ein Viertel der 2000 Wohnungen bestehen. Im gleichen Zeitraum werden auch andere Kommunen, darunter Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) und Bernau (Barnim), drastische Rückgänge von Sozialwohnungen verzeichnen. Gefordert ist vor allem die Politik, welche von den offengelegten Zahlen zunehmend unter Druck geraten dürfte.

Vergleichsmieten & Kaufkraft – Berlins Umland Spitze

Gleichzeitig legte das Ministerium Zahlen zur Kaufkraft und über die Vergleichsmiete in den Kommunen offen. Berlins umliegende Kommunen, besonders jene südwestlich der Hauptstadt, sind dabei Spitze. Die Disparität zwischen Speckgürtel und Peripherie wird hier einmal wieder deutlich.

Die höchsten Vergleichsmieten haben der Statistik nach Kleinmachnow und Teltow (Teltow-Flämming) mit 6,31 Euro je Quadratmeter, wobei die realen Angebote meist ca. 30% über diesem Niveau lagen. Die niedrigste Vergleichsmiete weist mit 4,38 Euro pro Quadratmeter hingegen Großräschen (Oberspreewald-Lausitz) vor, gefolgt von Karstädt in der Prignitz und anderen peripheren Kommunen.

Beim Kaufkraftindex liegen die Kommunen um Berlin vorn. Während die Kaufkraft in Templin (Uckermark) nur knapp 77 Prozent des Bundesdurchschnittes ausmacht, liegen Kleinmachnow mit 133 Prozent oder Glienicke (Oberhavel) mit 120 Prozent des Bundesdurchschnittes weit über den anderen Kommunen.

Die Zahlen unterstreichen die in Brandenburg bestehenden Disparitäten sozialer und wirtschaftlicher Natur. Während die peripheren Kommunen mit Landflucht, Überalterung und einer sozial sehr schlechten Lage konfrontiert ist, florieren die Kommunen nahe Berlin. Investitionen, Bevölkerungszuwachs und Infrastruktur sorgen in vielen Kommunen für großartige Zahlen.

Nicht nur immer mehr Unternehmen fassen Orte in Berlins Umland ins Auge; auch Wohnungsbauprojekte und andere private Investitionen fassen im Speckgürtel in hoher Zahl Fuß.

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