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Brandenburg: Prämien sollen Menschen in Berlin-ferne Orte ziehen

In Brandenburg driften der Berliner Speckgürtel und der Rest des Bundeslandes immer mehr auseinander. Die Brandenburgische Politik möchte Menschen nun mit hohen Prämien in Berlin-ferne Orte ziehen. Ärzte können sogar bis zu 50.000 Euro erhalten. Damit versucht man dieser oft arg kritisierten Entwicklung vorzubeugen.

Brandenburg/Potsdam – Nach der Deutschen Wiedervereinigung haben sich die Gemeinden Brandenburgs, die direkt an Berlin grenzen, zu einem wirtschaftlich und sozial bedeutenden Speckgürtel als Teil der Metropole Berlin entwickelt. Steigende Bevölkerungszahlen, steigende Steuereinnahmen, steigende Anzahl niedergelassener Unternehmen – der Berliner Speckgürtel wächst seit Jahren. Die Entwicklungen bedeuten jedoch gleichzeitig ein starkes Auseinanderdriften der Gemeinden Brandenburgs, denn in peripheren Gemeinden wird es immer stiller. Berlin-ferne Orte und Städte beklagen Landflucht, massive Überalterung und starke wirtschaftliche Disparitäten.

Darüber hinaus scheint die Politik ihren Fokus bislang vorwiegend auf die Gemeinden im Speckgürtel gelegt zu haben, in denen im Jahr 2030 schon die Hälfte der Bevölkerung Brandenburg leben soll. Nun aber möchte die Landesregierung aus SPD und Linke um Bewohner für die peripheren, Berlin-fernen Orte kämpfen. Geplant sind verschiedene, hohe Prämien, die an Menschen einer jeweils bestimmten Zielgruppe augezahlt werden sollen, wenn sie sich in Orten fern des Speckgürtels niederlassen.

Angestoßen von märkischen Städten und Dörfern bekommen Ärzte bereits eine Prämie, wenn sie sich an Orten, wo Mediziner besonders dringend gebraucht werden, niederlassen. Nun sollen Stück für Stück auch Anreize für andere Berufsgruppen geschaffen werden. Als erstes sollen Lehrer mit einer sogenannten „Buchzulage“ in die Berlin-fernen Regionen gelockt, denn auch Lehrer fehlen fast in jedem märkischen Dorf, obwohl in Brandenburg, im Gegensatz zu Berlin, alle Lehrer verbeamtet werden. Laut Bildungsminister Günter Baaske (SPD) werde ein befristeter Bonus momentan juristisch geprüft. Im Raum stünden demnach etwa 300 Euro brutto monatlich für drei Jahre als „Buchzulage“. Auf welche Art und Weise weitere Berufsbgruppen in Berlin-fernen Orte gelockt werden sollen, bleibt noch unklar. Klar ist jedoch, dass es weitere Strategien brauch, um dem Auseinanderdriften der Brandenburgischen Gemeinden vorzubeugen.

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