Das Land Berlin plant durch eine Gesetzesänderung der bestehenden Wohnungsnot und anhaltenden Flüchtlingsströmen in Berlin entgegen zu wirken. Durch Modulbauten sollen im kommenden Jahr bis zu 30.000 Unterkünfte mehr als geplant entstehen. Bund und der Senat verifizieren zurzeit die Standorte, der Baupreis pro Quadtratmeter soll unter 1.000 Euro liegen.
Die Metropole Berlin ächzt schon seit Jahren unter Wohnungsnot, gerade im Segment bezahlbarer Wohnungen. Nunmehr steht die Stadt durch die anhaltenden Flüchtlingsströme vor der Herausforderung, weitaus mehr Unterkünfte bereit zu stellen. Im Fokus stehen hierbei so genannte „Modulbauten“. Modulbauten sind individuell und nach Bedarf aufstellbare, oder auch stapelbare Einzelmodule, so zum Beispiel Wohnraumcontainer, die einzeln Wohnraum bieten, aber auch kombiniert werden können. Unklar ist derzeit, ob die Hersteller solcher Module auch die Kapazität haben, diese auch zeitnah zur Verfügung stellen zu können. Letztlich ist Berlin nicht das einzige Bundesland, das sich dieser Herausforderung stellen muss.
Die Politik muss handeln
Am Dienstag vergangener Woche beschloss der Berliner Senat sich dem Thema der verschärften Wohnungsnot zu stellen. Demnach sollen im Jahr 2016 zu den geplanten 12.000 Unterkünften weitere 30.000 entstehen. Im Frühjahr soll der Bau beginnen und im Herbst 2016 sollen die Modulbauten an die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften übergeben werden. Der Senat betonte, dass die Unterkünfte nicht nur für Flüchtlinge gebaut werden, sondern auch für andere Wohnungssuchende Berlinerinnen und Berliner.
Die Standortwahl
Momentan werden 60 Standorte aus Landesbesitz und Liegenschaften des Bundes, die nicht mehr benötigt werden, in Berlin identifiziert. Die Finanzverwaltung erstellt eine Liste der in Frage kommenden Grundstücke. Im Anschluss wird der Senat über die Bebauungsform entscheiden, ob nun regulärer Wohnungsbau entsteht, oder auch Modulbauten errichtet werden. Je Standort sollen 500 Menschen untergebracht werden.
Red. R. Klatt