Die Finanzierungsbedingungen für Immobilienkäufer bleiben nach der erneuten Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin erfreulich. Darlehen sind günstig wie nie zuvor, wobei die Günstigsten mit beispielsweise einer Laufzeit von 10 Jahren bei entsprechendem Eigenkapitaleinsatz bereits ab rund 1,6 Prozent zu erwerben sind, während die Mehrheit der Interessenten wohl mit einem effektiven Jahreszins von rund 1,8 Prozent rechnen sollte.

Die Begründung der weiteren Senkung des Leitzinses von 0,15 Prozent auf 0,05 Prozent sieht die EZB im anhaltenden Konjunkturtief des Euroraums, wobei jene zusätzlich den künftigen Kauf von Unternehmenskrediten ankündigte, um so die Wirtschaft zusätzlich anzukurbeln und die Deflation des Euros zu bekämpfen. Die wachsenden ökonomischen Probleme Frankreichs als auch die Ukraine-Krise erweisen sich zunehmend als Unsicherheitsfaktoren, welche eine Stabilisierung des Marktes und den Vertrauensaufbau empfindlich stören könnten. Käufer mit einem bestehenden Vorhaben sollten angesichts der Lage die Chance nutzen, von den aktuell sehr günstigen Konditionen profitieren und nicht etwa auf noch bessere Rahmenbedingungen warten.

Auch Deutschland, welches im bisherigen Verlauf der Krise eine besondere Rolle einnahm, wovon auch Kreditinteressenten profitierten, steht vor einer problematischen Zeit. Denn als Nation mit einem hohen Exportüberschuss wird Deutschland unter der Ukraine-Krise, als auch unter der schwächelnden Ökonomie Frankreichs leiden, wodurch wiederum das Interesse in deutsche Staatsanleihen, welche in den vergangen Jahren stets begehrt waren, sinken könnte. Das daraus folgende Resultat wären wachsende Renditen deutscher Staatsanleihen und Pfandbriefen, welche wiederrum eine nicht zu vernachlässigende Rolle bei der Refinanzierung von Immobilienkrediten spielen.

Doch selbst wenn dies eintreffen sollte und dadurch die Konditionen der Immobilienkredite steigen sollten, wird Baugeld auch noch im Herbst dieser Tage relativ günstig bleiben.