Mietpreise in Berlin steigen immer rasanter – bis zu 17 Euro kostet der Quadratmeter. Berlins Mieten stiegen 2012 noch schneller als im Vorjahr und Wohnen wird zum Luxus für Niedrigverdiener.
Die Bezirke mit den höchsten Mietsteigerungen sind Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Hier werden teilweise bis zu 17 Euro für den Quadratmeter verlangt. Sogar Randbezirke wie Spandau und Marzahn-Hellersdorf verteuern sich spürbar, wenn auch auf geringem Niveau.
Bei Neuvermietungen steigt die Miete weitaus stärker als im Bestand, was zu einer Verknappung des Angebots führt. Auch der sinkende Mieterwechsel (normal ca. 10 Prozent, 2012 9 Prozent Tendenz fallend) verschlimmert die Situation nur. Wenig überraschend ist auch die Tatsache, dass die Preise für Mehrfamilienhäuser und Eigentumswohnungen (fast 20 Prozent Steigerung) noch stärker gestiegen sind.
Die Wohnkostenquote, also der Anteil des durchschnittlichen Haushaltseinkommens, der für Miete und Nebenkosten aufgewendet muss, erhöhte sich 2012 auf 27 Prozent, wobei der stärkste Anstieg mit 33 Prozent in Charlottenburg-Wilmersdorf zu verzeichnen ist. Diese Angaben müssen jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da das durchschnittliche Haushaltseinkommen für die Gesamtbevölkerung ermittelt wird, die Neuvermietungen jedoch nur neun Prozent der Haushalte betreffen. Dennoch gilt, wer länger in seiner Wohnung lebt, zahlt weniger von seinem Einkommen für die Miete.
Der Mietpreisanstieg in der Innenstadt scheint wie angenommen weiterhin das Umland zu begünstigen. Zwar verzeichnet der Speckgürtel Berlins auch einen Mietanstieg, dieser ist allerdings in einer anderen Dimension. Zudem begünstigen niedrigere Grundstückspreise den Verkauf von Immobilien und Flächen an Investoren.
Redaktion/R. Klatt