Vergangene Woche stellte Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) die wichtigsten Bau – und Verkehrsprojekte Berlins für das Jahr 2016 vor. Dabei stehen aktuelle Entwicklungen und daraus resultierende Aufgaben im Fokus, denn angesichts hoher Nachfrage nach Wohnraum, den dadurch steigenden Mietpreisen, dem Flüchtlingszustrom und einer steigenden Einwohnerzahl hat Berlin in diesem Jahr und in der Zukunft enorm wichtige Aufgaben zu meistern und den Entwicklungen zu begegnen.
Berlin/Immobilien/Bauprojekte – Im vergangenen Jahr sind tausende Flüchtinge nach Berlin gekommen, aktuell leben knapp 60.000 Flüchtlinge in Berliner Turnhallen und Hangars. Darüber hinaus verzeichnet die Stadt ohnehin durch Zuzug und mittlerweile sogar aus sich selbst heraus eine steigende Bevölkerungszahl. Nach jüngsten Bevölkerungsprognsen könnte Berlin in zehn Jahren schon über 4 Millionen Einwohner haben. Zudem sind die Mieten in den vergangenen Jahren besonders in beliebten Gegenden stark gestiegen und haben teilweise ansäßige Bewohner an den Stadtrand gedrängt. Angesichts dessen müssten jährlich zwischen 15.000 und 20.000 neue Wohnungen entstehen – im vergangenen Jahr waren es nur 12.000. Diese Entwicklungen rufen vor allem die Stadtentwicklung auf den Plan. Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) teilte vergangene Woche Montag mit, dass er den Aufgaben mit einem Neun-Punkte-Plan begegnen will. Der Neun-Punkte-Plan umfasst Maßnahmen für den Wohnungsneubau und zielt dabei verstärkt auf soziale Mieten. Laut Andreas Geisel könnten so jährlich 6.000 Wohnungen durch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und 14.000 Wohnungen durch private Firmen entstehen und das Land würde dabei weit mehr staatlich geförderte Mietwohnungen entstehen lassen als im Jahr 2015. Für Flüchtlinge sollen in diesem Jahr 24.000 Plätze in modularen Unterkünften an insgesamt 60 Standorten überall in der Stadt errichtet werden, um dem Flüchtlingsstrom zu begegnen.
Darüber hinaus gab Andreas Geisel einen Überblick über die momentan laufenden Bauprojekte. Während das Probenzentrum für die Staatsoper noch in diesem Jahr fertiggestellt wird, verzögert sich die Wiedereröffnung der berühmten Staatsoper auf Herbst 2017. Zudem plant der Stadtentwicklungssenator einen zweistelligen Millionenbetrag in den Radverkehr zu investieren.